Endoskopische Harnleiterunterspritzung bei vesikoureteralem Reflux (VUR)
Ein Spezialgebiet der Kinder- und Jugendchirurgischen Abteilung der Klinik Donaustadt (ehem. Donauspital – SMZOst) in Wien ist die minimal invasive Behandlung des Vesikoureteralen Refluxes, eine Erkrankung wo der Harn atypischer Weise aufgrund eines defekten Ventilmechanismuses der Harnleitermündung während des Urinierens in Richtung der Niere zurückfließt. In diesen Fällen sind die Nieren besonders bei Kindern infektionsgefährdet wobei es zu irreparablen Schäden kommen kann. Hinweise auf einen vesikoureteralen Reflux sind wiederholte Harnwegsionfekte (Blasen- u. Nierenentzündungen). Zur Herstellung des Ventilmechanismuses wird in bestimmten Fällen die minimal invasive Harnleiterunterspritzung als Alternative zur Langzeit - Antibiotikaprophylaxe bzw. zur aufwendigeren operativen Korrektur eingesetzt. Dabei wird die Harnröhrenmündung mit einem injizierten Dextranomer - Hyaluronsäure (Dexell®) endoskopisch abgedichtet. Speziell gering bis mittelgradige Refluxe sind mit einer Erfolgsrate um 80% ausgezeichnet behandelbar. Der höchste Refluxgrad (Grad V) ist nicht für eine Injektionsbehandlung geeignet. Damit stellt die endoskopische Therapie eine ausgezeichnete Alternative zur Langzeit - Antibiotika - Prophylaxe dar, insbesondere bei Patienten mit schlechter Kooperation (Kind will beispielsweise das Antibiotikum nicht einnehmen). Es ist anzunehmen, dass die Injektionstherapie immer häufiger angewandt werden wird und auch andere Kinderurologische Zentren beginnen mit der breiteren Anwendung.
Schema der Harnleiterabdichtung
Weiterführende Informationen/Studien:
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