Impfplan für Kinder und Jugendliche

Impfplan Österreich 2023/2024 (Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, PDF - 2,5 MB)
Impfempfehlungen 2006 für Fernreisen (PDF - 3,5 MB)
Allgemeine Informationen: Zum Thema Impfungen
Reiseimpfungen bei Kindern 2007

Säuglinge/Kleinkinder:

Impfplan für Säuglinge und Kleinkinder

* 6er-Impfung = Impfung (in 1 Spritze) gegen

  • Wundstarrkrampf (Tetanus)
  • Diphtherie
  • Hämophilus influenzae Typ b (Hib)
  • Keuchhusten (Pertussis)
  • Kinderlähmung (Poliomyelitis)
  • Hepatitis B

Frühgeborene

werden unabhängig von ihrem Geburtsgewicht entsprechend dem empfohlenen Impfalter geimpft. Für Frühgeborene wird zusätzlich die Pneumokokkenimpfung empfohlen (s.u.)

Schulkinder:

Impfplan für Schulkinder

Pneumokokken

Bei Kindern mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung (Immundefekte, Milzentfernung vor dem 5. Lebensjahr, ...) aufgrund bestimmter Krankheiten und bei Frühgeborenen (unterhalb der 38. Schwangerschaftswoche) sowie bei Neugeborenen mit einem niedrigen Geburtsgewicht (unter 2500g) wird zusätzlich eine Impfung gegen Pneumokokken (können v.a. Hirnhautentzündung, Blutvergiftung u.a. machen) empfohlen. Für Säuglinge im 1. Lebenshalbjahr sind dazu ab 3. Lebensmonat 3 Impfungen im Abstand von jeweils 1 Monat und eine 4. Impfung im 2. Lebensjahr nötig (ältere Kinder nur 3 bzw. 2 Impfungen). Die Impfungen können zeitgleich mit den vier 6er-Impfungen vorgenommen werden. Der Oberste Sanitätsrat rät zur Pneumokokken-Impfung. Experten verweisen daher immer wieder, dass gegen die wichtigsten Pneumokokken – Serotypen mit dem 13-valenten Prevenar 13® ein sicherer und gut wirksamer konjugierter Impfstoff zur Verfügung steht. Der Impfausschuss des Obersten Sanitätsrats (OSR) hat daher für Österreich die Empfehlung ausgesprochen, die konjugierte Mehrfachimpfung gegen Pneumokokken bereits im Säuglingsalter zu verabreichen (Grundimmunisierung: 3., 5., und 7. Monat, Boosterinjektion im 2. Lebensjahr). Die konjugierte Pneumokokken- Impfung kann gleichzeitig mit der 6-fach- Impfung verabreicht werden. Zusätzlich wird auch eine Nachimpfung nach kompletter Immunisierung mit einem 23–valenten Pneumokokken Polysacharid Impfstoff PPSV23) als breitere Abdeckung gegenüber zusätzlichen Serotypen (Gesamtaufstellung: 1,2,3,4,5,6B,7F,8,9N,10A,11A,12F, 14, 15,b,17F18C,19A,19F,20,22F,23F und 33F) angeboten.

Es wird international folgender Algorithmus empfohlen:

Pneumokokken-Impfung

Windpocken-(Varizellen)

Bei bestimmten Grundkrankheiten (schwere Neurodermitis, Leukämie, Immunsuppression ...) und für Jugendliche, die noch nicht an Windpocken erkrankt sind, wird die Varizellen-Impfung empfohlen. Für Kinder ab 9 Monaten bis 13 Jahre reicht 1 Impfung. Jugendliche ab 13 J. und Erwachsene erhalten 2 Impfungen im Abstand von mindestens 6 Wochen.

Hepatitis B bei Neugeborenen

Ist die Mutter HBsAg-(Hepatitis-B-surface-Antigen)-positiv oder ist der HBsAg-Status der Mutter unbekannt, sollten die Kinder bereits als Neugeborene geimpft werden:

  1. Impfung bis max. 12 Stunden nach der Geburt
    (ggf. gleichzeitig mit Hepatitis B-Immunglobulin (=spezielles Serum mit Hepatitis B-Antikörpern)
  2. Impfung 1 Monat später
  3. Impfung 6 Monate nach der 1. Impfung

Keuchhusten für Eltern und Geschwister

Zum Schutz des Neugeborenen und jungen Säuglings sollten enge Kontaktpersonen, insbesondere ältere Geschwister, bis spätestens 4 Wochen vor der Geburt gegen Keuchhusten geimpft werden, falls kein ausreichender Immunschutz durch vorangehende Impfung oder eine durchgemachte eigene Erkrankung besteht. Während der Schwangerschaft darf nicht geimpft werden. D.h. die Mutter sollte ggf. entweder vor einer Schwangerschaft oder in den ersten Tagen nach der Geburt gegen Keuchhusten geimpft werden.

Frühsommermeningoenzephalitis (FSME)

Die FSME-Impfung wird empfohlen für Kinder ab 12 Monaten bei bzw. vor einem Aufenthalt (Wohnort/Urlaub) in einem FSME-Risikogebiet. In „Hochrisikogebieten“ diskutiert man mit dem FSME Impfungsschema schon ab dem 6. Lebensmonat zu starten. 2 Impfungen im Abstand von 1-3 Monaten und eine 3. Impfung 9-12 Monate nach der zweiten Impfung.

Meningokokkenimpfung

Meningokokken sind Bakterien, die sich bei vielen Menschen (durchschnittlich etwa 10-20%) im Nasen-Rachenraum ansiedeln, ohne das diese erkranken. Diese vorübergehende Besiedlung mit verschiedenen Meningokokken führt zu einer natürlichen Immunität. Diese sogenannten gesunden Keimträger können ebenso wie die an einer Meningokokkeninfektion Erkrankten die Erreger weitergeben. Meningokokken gehen außerhalb des menschlichen Körpers rasch zugrunde, weshalb die Übertragung nur direkt von Mensch zu Mensch erfolgen kann. In Österreich registrieren wir etwa einen Fall pro 100.000 Einwohner und Jahr. Menigokokken können eine Blutvergiftung oder eine Gehirnhautentzündung hervorrufen. Gegen Meningokokken bestimmter Serogruppen (A, C, Y, W135) stehen Impfstoffe zur Verfügung. Gegen die in Österreich am häufigsten vorkommende Meningokokken der Serogruppe B (75% aller Fälle) ist derzeit noch keine Impfung möglich.

Grippevirus (Influenza)

Empfohlen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens, wie z.B. chronische Erkrankung der Atmungsorgane (z.B. Asthma), chronische Herz-Kreislauferkrankungen, Leber- und Nierenerkrankungen, Diabetes, Immunmangelerkrankungen u.a. jährliche Impfung im Herbst mit aktuellem Impfstoff.

HPV (Human Papilloma Virus) - Impfung

Humane Papillomaviren (HPV) sind weit verbreitete Viren, mit denen sich sowohl Männer als auch Frauen infizieren können. Mehr als zwei Drittel der Menschen (Männer, Frauen – auch Kinder) infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit HPV – ohne dass sie es wissen oder bemerken. Die Übertragung von HPV erfolgt am häufigsten durch sexuelle Kontakte. Neben zahlreichen anderen HPVTypen sind in Europa die Typen 16 und 18 die häufigsten onkogenen (krebserregenden) HPV-Typen - die oft auch als „high risk HPV“ bezeichnet werden. Man geht davon aus, dass über 70% aller Gebärmutterhalskrebserkrankungen und deren Vorstufen durch diese beiden HPV-Typen verursacht werden. Für die oben genannte Gruppe bietet die Impfung einen maximalen Schutz gegen die 4 wichtigsten HPV-Typen (6,11,16 und 18) und reduziert somit das Risiko an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken um ca. 70% und an Genitalwarzen zu erkranken um 90%.

KidsDoc-AdDoc.at
Diese Seite weiterempfehlen:
Bitte beachten Sie: Der Inhalt dieser Seite dient lediglich der Information und ersetzt NICHT DEN ARZTBESUCH!
VIRTUELLE - INTERAKTIVE ORDINATION
Health Service Center / Wiener Privatklinik

Prim. Univ. Prof. Dr. Drhc Alexander Rokitansky
Impressum   |   Datenschutz   |   Cookie-Einstellungen   |   Website by berghWerk New Media