Bewegung und Sport im Kindes- und Jugendalter

Schon bei Kindern nimmt die körperliche Aktivität heutzutage keinen selbstverständlichen Platz mehr ein. Die populärste Aktivität scheint Fernsehen und Videogamespielen zu sein. Alarmierend ist die Tatsache, dass 50% aller gesunden 8 – 15-Jährigen Kinder Haltungsschäden und -schwächen aufweisen, 30% übergewichtig sind und etwa 25% Kreislaufregulationsprobleme aufweisen.

Bewegung, Sport und Training im Kindes- und Jugendalter muss immer im Kontext mit der entwicklungsbedingten körperlichen Leistungsfähigkeit gesehen werden Im Vergleich zum Erwachsenen ist das Kind im Bereich der Kraft, der Schnelligkeit und der Ausdauer unterlegen. Im Gegensatz dazu hat es jedoch eine wesentlich bessere motorische Lernfähigkeit im koordinativen Bereich und eine größere Flexibilität. Schnelligkeit, Koordination und Flexibilität sind gut in den entsprechenden Entwicklungsphasen im Kindesalter steigerbar. Ob die aerobe Leistungsfähigkeit im Kindesalter trainierbar ist oder nicht, ist noch unklar. Die anaerobe Leistungsfähigkeit ist gut trainierbar. Krafttraining führt selbst bei präpuberalen Kindern zu einem Kraftzuwachs, allerdings erfolgt der Kraftzuwachs hier durch eine verbesserte nervale Muskelaktivität, und nicht durch eine echte Muskelhypertrophie. Die Auswirkungen von körperlicher Aktivität sind vielfältig und umfassen körperliche, psychische, soziale und gesundheitliche Bereiche. Im Gesundheitsbereich kommt dem Sport und der Bewegung präventiver und therapeutischer Stellenwert zu. Bereits im 1. Lebensjahr spielt Bewegungsanregung eine große Rolle in der Gesamtentwicklung des Kindes.

  • Im Kleinkind- und Vorschulalter steht die spielerische Förderung der Koordination, der Flexibilität und der Schnelligkeit im Vordergrund. Abzulehnen ist Bewegungsmonotonie.
  • Im Grundschulalter ist die hohe Lernfähigkeit im koordinativen Bereich hervorzuheben und entsprechend zu fördern. Leitmotiv ist vielseitiges Bewegungsangebot, keine Sportartenspezifizierung.
  • Bei Jugendlichen sollte Ziel der Förderung der Aufbau sog. Lifetimesportarten sein, also Sportarten, die bis ins hohe Lebensalter betrieben werden können, wie Skifahren, Tennis etc.

Das Kennen der entwicklungsbedingten sensiblen Wachstums- und Differenzierungsphasen ermöglicht weitgehend die Vermeidung unerwünschter gesundheitlicher Nebenwirkungen von Sport im Kindesalter.

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Health Service Center / Wiener Privatklinik

Prim. Univ. Prof. Dr. Drhc Alexander Rokitansky
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