Kielbrust (Pectus carinatum)
Charakteristika:
- Protrusionsdeformität (vorwölbung) des Brustbeines, weniger häufig als die Trichterbrust.
- Die Ursache ist noch weitgehend unklar.
- Die Deformität tritt während der Jugen auf; zum Zeitpunkt der Geburt wird sie nur sehr selten gesehen.
- Häufigeres Auftreten beim männlichen Geschlecht (Verhältnis: 3:1).
- Kardiopulmonare Auswirkungen ergeben sich in der Regel nicht.
- 15% weisen zusätzlich muskuloskeletale Abnormalitäten wie z.B. Skoliose auf.
- Pelotten – Miederbehandlung ist in der Regel nicht zielführend. Vielmehr kommt es zu Druckstellen dort wo die Pelotte dem Thorax aufliegt.

Kielbrust (Pectus carinatum)

Symptome:
- Starke Psychologische Belastung
- Schmerzen im Bereich der Vorwölbung (häufiges durch lokales Trauma).
- „Schlafen“ auf dem Bauch bereitet Schmerzen
Präoperatives Vorgehen/Untersuchungen:
- Thoraxröntgen, CT oder MRI.
- Mieder sind in der Regel wirkungslos
Operationsindikationen:
- Psychologische Belastung
- Lokale Schmerzen, Ziehen
Operation/Operationsschritte:
- Die Einsenkung des Sternums wird durch eine partielle bilaterale Resektion des verlängerten Rippenknorpels und manchmal durch eine zusätzliche Sternotomie (Keilosteotomie) erreicht.
- Horizontale oder sagittale Inzision im Zentrum der Vorwölbung.
- Mobilisation und Anhebung der Haut gemeinsam mit den großen Brustmuskeln (Mm. Pectorales majores) soweit das nötig ist.
- Festlegung des zu resezierenden Rippenknorpels und Durchtrennung dere Rippenknorpelhaut mit Elektrokauter. Speziell bei jungen Patienten soll nicht der komplette Knorpel reseziert, d.h. aus der Knorpelhaut entfernt werden. (Vorsicht: Verletzung der costochondralen Verbindungsstelle, also jener Stelle wo der Rippenknorpel in die knöcherne Rippe übergeht). Eine Verletzung der inneren Brustwandgefäße (Vasa mammarica interna), sowie des Brustfells (Pleura) muss vermieden werden.
- Manchmal ist eine partielle horizontale Keilosteotomie und ein Bruch der vorderen Rinde des Sternums (Lamina externa) notwendig. Für die gute Blutstillung kann zusätzlich ein fibrin-beschichteter Kollagen - Patch verwendet werden, der in die Knorpelhautschläuche eingelegt wird.
- Fixation des gehobenen großen Brustmuskels am Rand des Brustbeines.
- Draiange des Wundgebietes (Redon).
- Plastische intracutane Hautnaht so dass später maximal nur mehr eine Linie sichtbar ist.
Postoperatives Management:
- Atemübungen (langsam einatmen – Luft kurz anhalten, dann langsam ausatmen) sollten so früh wie möglich beginnen.
- Volles Muskeltraining nach kompletter Heilung, sobald sich eine mechanisch widerstandsfähige Narbe gebildet hat (speziell Thorax- und Bauchmuskeln; Schwimmen ist empfohlen) beginnend im zweiten postoperativen Monat.
- Nach ca. 10 Tagen Entfernung der Hautnaht.
Prognose:
- Gute Resultate mit geringer Rezidivrat
