Analatresie, eine Analyse der behandelten Patienten über einen Zeitraum von 10 Jahren

Grundlagen:

In den Jahren 1993 – 2002 wurden an der Abteilung für Kinderchirurgie und Jugendchirurgie der Klinik Donaustadt Wien (ehem. Donauspital – SMZOst) 84 Kinder (53 Mädchen, 31 Knaben) wegen Analatresie behandelt. Bei 45 Kindern (w 32, m 13) fand sich eine tiefe , bei 14 (w 9, m 5) Kindern eine intermediäre und bei 25 (w 12, m 13) Kindern eine hohe Analatresie. Korrelierend mit der Höhe der Analatresie fanden sich bei 28 Kindern 65 zusätzliche Fehlbildungen:
Urogenitaltrakt: 31
Gastrointestinaltrakt: 15
ZNS: 6
Herz- Kreislaufsystem: 5
Multimissbildungssyndrom: 8

46 Kinder (w 24, m 22) benötigten als Neugeborene eine Colostomie.

Die operative Versorgung der hohen und intermediären ARM erfolgte mittels Posterio-Sagittaler-Ano-Rekto-Plastik (PSARP) nach Pena (n=45).

Tiefe Analatresien haben wir mit perinealem Durchzug (13), Cut back (7), oder rezidivierenden Bougierungen (15) korrigiert, denn die Korrektur der tiefen Analatresie bedarf nicht der strikten Durchtrennung des Sphinkterapparates. Bei 3 auswärtig anbehandelten Kindern haben wir 4 kontinenzverbessernde Sekundärkorrekturen durchgeführt: einen sekundären PSARP mit späterer Gracilisplastik, 2x eine Gracilisplastik.

Grundvoraussetzung für optimale Kontinenz ist technisch einwandfreie zentrale, mediane Positionierung des Neoanus unter subtiler Indentifizierung des Sphinkterkomplexes mittels intraoperativer Elektrostimulation. Zur Erhaltung der analen Sensibilität sind perineale Hautresektionen unbedingt zu vermeiden. Für die Kontinenzprognose ist, neben der Höhe der Analatresie, auch eine zusätzliche sacrospinale Regression von Bedeutung.

Methodik:

Alle PatientInnen unserer kinderchirurgischen Analatresie - Nachsorgeambulanz betreut. In unserem altersspezifisch ausgearbeiteten „Analatresie Protokoll Klinik Donaustadt Wien (ehem. Donauspital – SMZOst)“ halten wir folgende Kriterien fest:

  1. Lokalbefund: Anorektale Läsionen, Fisteln, narbige Strikturen, Prolaps,
  2. Defäkationsverhalten: Kontinenz (absolute und soziale), anorektale Sensibilität, Obstipation, Überlaufinkontinenz, , Defäkationsschmerz.
  3. Therapieabhängigkeit: Laxantien, Irrigation, Analtampons.
  4. Subjektive Befindlichkeit und Zufriedenheit mit dem kosmetischen Ergebnis.
  5. Langzeitkomplikationen: z.B.: Ileus, Enterocolitis, Fistelrezidiv
  6. Ergänzende, fakultativ erhobene Befunde: Irrigoskopie,
    Sphinktermanometrie, MRT des Beckenbodens, Transitzeitmessung, Endosonographie.

Ergebnisse:

Die Ergebnisse der im „Analatresie - Protokoll Klinik Donaustadt (ehem. Donauspital – SMZOst)“ standardisierten Nachuntersuchungen werden vorgestellt, und in Beziehung gesetzt zu den unterschiedlichen Formen der Analatresie. Wir erzielten bei Kindern mit tiefer Analatresie 97% absolute Kontinenz, bei intermediärer Analatresie 86%, bei hoher Analatresie 75% relative Kontinenz, bei kloakaler Malformation 95 %. Diese Resultate liegen im Internationalen Vergleich im Spitzenfeld

Analatresie - Übersicht

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