Omphalocele und Gastroschisis:
Schrittweise Rückverlagerung der vorgefallenen Bauchorgane durch ein neu entwickeltes System
Ziel der operativen Korrektur ist es vor die Bauchdecke vorgefallene Organe (Darmanteile, Leberanteile etc.) möglichst schonend und funktionstüchtig, unter Vermeidung eines abdominellen Kompressionssyndroms (das heißt z.B. Druck im Magen oder Druck in der Harnblase - weniger als 20mmHg), in die Bauchhöhle zu verlagern. Unter Dehnung der muskulären Bauchdecken kann in 50 bis 70 % ein sofortiger Bauchdeckenverschluss, mit Herstellung einer regulär aufgebauten muskulären Bauchwand, erzielt werden.
Bei den anderen Fällen (30-50%) muss der Bauchraum mit einem künstlichen Material (z.B. Gore Patch, Plastik – Beutel, etc.) erweitert werden. Hier setzten wir in letzter Zeit erfolgreich einen Plastik – Beutel (Ventral Wall Defect Reduction Silo – Bag®) ein, den es in verschiedenen Größen (Durchmesser von 3 – 15cm) gibt. Der Beutel hat an der offenen Stelle einen elastischen Kunststoffring in den eine Spiralfeder eingegossen ist. Durch diese Vorrichtung vermeiden wir die vormals notwendigen Fixationsnähte. Innerhalb von wenigen Tagen werden die vorgefallenen Bauchorgane in den Bauchraum zurückverlagert, nachdem der Beutel schrittweise verkleinert wird. Im Anschluss wird der Beutel entfernt und die Bauchdecke chirurgisch verschlossen. Bei der Gastroschisis gelingt es in der Regel den Nabel zu erhalten.
Weiterführende Informationen/Studien:
Omphalocele and Gastroschisis: Treatment of congenital abdominal wall defects - a study of 256 cases
